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Als ich damals auf Anregung meiner Deutschprofessorin meine Bewerbung nach Wien schickte, ahnte ich nicht, dass gerade dieser leichtfertige Mausklick die Türen zu so vielen Möglichkeiten öffnen und der Beginn einer Reise voller neuer Erfahrungen und Erkenntnisse sein würde.
Aber von vorne: Das Zusammenstellen eines Youth-Reporter-Teams entstand aus einer Initiative des Österreichischen Jugendportals, den Startschuss für dieses Projekt stellte ein journalistisches Basistraining dar und für Kost und Quartier war gesorgt – sehr viel mehr wusste ich nicht, als ich mich am 22. April auf den Weg nach Wien machte. Und ehrlich gesagt hatte ich auch kaum Zeit für Grübeleien und große Erwartungen, denn wie jedes Mal erforderte das öffentliche Verkehrsnetz der Großstadt meine gesamte Konzentration und das Zusammenkratzen meiner spärlichen Vorräte an Orientierungssinn. Der richtige Mix aus Navigationsapp, Fahrplan und Auskünften hilfsbereiter Passanten lotste mich schließlich zum vereinbarten Treffpunkt, wo ich gemeinsam mit zwanzig anderen schreibbegeisterten jungen Leuten mit einem liebevoll bereiteten Willkommenssnack und einleitenden Worten von den Organisatorinnen empfangen wurde.
Gleich zu Beginn stand ein Interview mit der Moderatorin Claudia Unterweger auf dem Programm, die uns von ihrer Berufserfahrung bei ORF und FM4 erzählte, auf welche Weise sich ihr Alltag als prominente Person veränderte und wie sie überhaupt dazu kam.
Beim gemeinsamen Abendessen entstanden dann schon die ersten netten Gespräche, und ich war überrascht, wie offen und unkompliziert das Kontakteknüpfen und Kennenlernen fällt, wenn es da diese eine verbindende Leidenschaft gibt.
Da der Großteil von uns nicht in Wien wohnte und auf eine Unterkunft angewiesen war, bekamen wir nach dem gemeinsamen Abendessen den Schlüssel für das gebuchte XL-Apartment in die Hand gedrückt. Mit einer mehr oder weniger hilfreichen Wegbeschreibung marschierten wir los und die unglückliche Tatsache, dass es um den Orientierungssinn der anderen wohl nicht viel besser stand als um den meinen, führte zu einigen Umwegen und zeitweiser Verwirrung. Schließlich angekommen, wurden unsere Bemühungen aber mit einer sehr geräumigen und sauberen Wohnung inklusive Küche und Wohnzimmer belohnt.
Den nächsten Tag gestaltete Martin Gantner, vormals Journalist bei Falter und Der Zeit, heute Pressesprecher der Caritas Wien. Auf uns warteten eine Einführung in die Grundlagen des Journalismus, der Besuch einer Flüchtlingsunterkunft und ein simulierter Redaktionstag – wenige Stunden vollgepackt mit Informationen, Erfahrungen und natürlich jeder Menge Spaß. Zeitweise begleitete uns ein Fernsehteam von GoTV: Wir erfuhren, wie man hinter die großen Festivalbühnen und an Interviews mit der Lieblingsband kommt und bekamen dann noch die Möglichkeit, selbst ein kleines (freiwilliges) Interview zu geben.
Besonders emotional war die Begegnung mit den Flüchtlingen. Auch wenn es für mich nicht das erste Gespräch mit Asylwerbern war, so war es doch ergreifend und eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde. Anschließend durften wir unsere Eindrücke in Texten verarbeiten und über die Geschichten der Menschen, mit denen wir gesprochen hatten, schreiben - unsere ersten veröffentlichten Werke und obwohl wir alle zusammen dort waren, zeigt die Individualität der schriftlichen Endergebnisse, wie unterschiedlich jede*r von uns diese Erfahrung wahrgenommen und aufgearbeitet hat.
Obwohl wir einen anstrengenden Tag voller neuer Eindrücke hinter uns hatten, wurde es noch ein langer lustiger Abend, an dem ich das Gefühl hatte, mit guten Freunden zu lachen und nicht mit Menschen, die vor 48 Stunden noch Fremde waren.
Dementsprechend müde versammelten wir uns am nächsten und letzten Tag unseres Workshops beim Frühstück, um uns für den Vormittag zu stärken. Gemeinsam mit Ursula Raberger, deren berufliche Wege sie unter anderem zu PULS4, Radio Orange und zum Film führten, durften wir in die Welt des Medienrechts eintauchen. Was sich anfangs zäh und staubtrocken anhörte, gestaltete sich aber schlussendlich durch ihre lockere Art zu erzählen und auf unsere Fragen einzugehen als ausgesprochen interessant und lehrreich.
Mit dem Ende ihres Vortrags rückte auch das Ende unseres Workshop-Wochenendes näher. Gemeinsames Aufräumen, noch schnell ein Gruppenfoto und schon war er da, der Zeitpunkt des Abschieds. Niemals hätte ich gedacht, dass mir diese Menschen in so kurzer Zeit derart ans Herz wachsen werden und den anderen ging es wohl ähnlich – wurde doch hier und da eine kleine Träne zerquetscht. Da keinerlei Wissen und Erfahrungen vorausgesetzt worden waren, sondern lediglich die Freude am Schreiben und eine ordentliche Portion Motivation und Neugierde, war die Atomsphäre von Anfang an entspannt gewesen.
Auf dem Heimweg wich aber das kleine bisschen Wehmut schnell der unglaublichen Vorfreude auf unser nächstes Treffen und die Dankbarkeit über die vielen neuen Erfahrungen, durch die sich mein Horizont wieder ein Stück verschoben hat.

Lizanne Daniel, 4AHK

Foto der Workshopteilnehmer mit Lizanne (6. von rechts)

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